48 Stunden, in denen du mit deinem Team verschiedene Challenges in Zeiten des Coronavirus angehst. So lautete die Aufgabe des Remote Hackathon von der Bundesregierung #wirvsvirus, am vergangenen Wochenende.
Bis letzten Freitag war ich mir sicher: Hackathons sind nur etwas für Programmierer, die nächtelang irgendwelche Codes schreiben, wovon ich wirklich gar nichts verstehe. Aber diese Veranstaltung war anders und sehr spannend - denn es durfte tatsächlich jeder teilnehmen!
Aufmerksam wurde ich durch einige Freunde aus meiner Zeit an der School of Design Thinking in Potsdam. Gemeinsam eröffneten wir eine WhatsApp Gruppe und schlossen uns zu einem Team zusammen, um die Challenge für das Wochenende gemeinsam anzugehen. Denn eines war klar: Das Ganze musste komplett remote ablaufen.
Am Freitag Abend ging es also los. Mit einem ersten Google Hangouts Call tauschten wir unsere Erwartungen aus und schnell wurde mir klar, dieser Hackathon ist nicht nur für mich eine Premiere! Wir waren ein gut gemischtes Team aus Erfahrenen und "Newbies".
Während des gesamten Wochenendes wurden uns sowohl über Youtube Live Streams als auch via Slack immer wieder Updates und Anleitungen durchgegeben - dabei kamen motivierende Sprüche von allen Organisatoren ebenfalls nicht zu kurz.
Wir waren alle beeindruckt von der Anzahl an Herausforderungen, aus welchen wir wählen durften. Angefangen bei der Unterstützung von kleinen Unternehmen und Selbständigen über das Verbessern von den Tests, bis hin zu Gewalt in Zeiten des Coronavirus - es waren zahlreiche wichtige Themenbereiche vertreten. Schließlich entschieden wir uns gemeinsam für eine Herausforderung im Bereich "Social Distancing" und "Gamification".
Mit Hilfe des Design Thinking Ansatz arbeiteten wir auf online Whiteboards von Mural und tauschten uns parallel über Google Hangouts miteinander aus.
Während wir die verschiedenen Phasen durchliefen, Interviews führten und immer wieder zusammenkamen, um uns auszutauschen, flog das Wochenende regelrecht an uns vorbei.
Am Sonntag Abend sollten alle Lösungen der Teams in ein Ergebnisvideo verpackt werden, welche jetzt in einer Playlist auf Youtube zu sehen sind und von einer Jury bewertet werden.
Für mich persönlich war dieser Hackathon - der aktuell weltgrößte - ein großer Spaß, mit einem wahnsinnig tollen Team. Es war ein tolles Gefühl zu sehen, dass auch nach einem längeren "Wiedersehen" der Teamspirit und die Offenheit, sowie der starke Zusammenhalt noch genauso vorhanden sind.
Mein persönliches Fazit aus unserem Remote Workshop Wochenende:
- Auch wenn die Teilnahme spontan entstanden ist, ist ein Facilitator (also eine Person die sich ausschließlich auf die Methode und Moderation konzentriert) essentiell - für Remote Workshops sind Check-Ins und Check-Outs, sowie Teambuilding umso wichtiger.
- Für Remote Workshops ist unbedingt mehr Zeit für einzelne Aktivitäten einzuplanen. Internet Breakdowns und langsame Rechner müssen eingeplant werden ;)
- Warm-Ups sind online genauso wichtig, wie offline. Sie sollten leicht angepasst werden, aber dann sind sie immer wieder lustig und bringen die Energie in den Raum zurück.
- Es ist wesentlich einfacher in kurzen Sprints zu arbeiten, als bei analogen Workshops. Da alles auf digitalen Whiteboards dokumentiert wird, geht nichts verloren und ist zu jeder Zeit sichtbar. Ganz ohne Fotoprotokoll.
- Während den Pausen können die Teammitglieder wirklich eine Pause machen, um sich zu erholen und reden nicht weiter über das Projekt.
- Neben der spannenden Erfahrung etwas zur Corona Krise beizutragen, hat sich wieder einmal gezeigt, welchen Mehrwert Muralbei Remote Design Thinking Projekten stiftet.
@Design Thinkers everywhere: Let's go digital!
An alle, die jetzt neugierig geworden sind: Kommendes Wochenende geht's weiter. Der #wirvsvirus Hackathon wird international weitergeführt. Auch die Presse hat fleißig über das Event berichtet. Wer gerne mehr über das Event lesen möchte, findet Berichte auf Spiegel.de, NTV und vielen weiteren Seiten oder Magazinen.