Was sind OKRs?
OKRs, kurz für Objectives and Key Results, ermöglichen es Organisationen, ambitionierte Ziele (Objectives) mit spezifischen, messbaren Schlüsselergebnissen (Key Results) zu verknüpfen. Das Objective beschreibt hierbei einen abgeschlossenen Zielzustand in der Zukunft. Die Key Results sind messbare Schlüsselergebnisse und Erfolgstreiber auf dem Weg zu dem angestrebten Ziel.
In folgendem Artikel wird die OKR-Methode detailliert beschrieben: OKRs - Ein agiles Betriebssystem für Organisationen
Was sind KPIs?
Key Performance Indicators (KPIs) sind quantitative Leistungsindikatoren, die den Erfolg eines Unternehmens, einer Abteilung oder eines spezifischen Prozesses messen. Sie lassen sich in zwei Kategorien einteilen: Leading Indicators und Lagging Indicators. Leading Indicators sind vorausschauende Messgrößen, die zukünftige Ereignisse oder Ergebnisse anzeigen und somit frühzeitig Anpassungen ermöglichen. Beispiele hierfür könnten die Anzahl der Neukundenanfragen oder Website-Besucher sein. Lagging Indicators hingegen messen die Ergebnisse vergangener Aktivitäten und geben Aufschluss über den Erfolg oder Misserfolg, nachdem etwas passiert ist, wie zum Beispiel der Umsatz des letzten Quartals oder die Kundenzufriedenheit.
Unterschiede zwischen OKRs und KPIs
Die Unterschiede zwischen OKRs und KPIs liegen grundlegend in ihrem Ansatz und Einsatzbereich.
OKRs bieten einen Rahmen für die Zielsetzung, indem sie ambitionierte Ziele mit messbaren Elementen definieren, die sich zum Beispiel direkt aus den strategischen Zielen der Organisation ableiten. Sie sind darauf ausgerichtet, Teams zu ermutigen, über ihre Grenzen hinauszudenken und messbare Fortschritte in Richtung ihrer Vision zu machen. Dieser Rahmen ist dynamisch; die Ziele verändern sich mit jedem Quartal, um Flexibilität im Kontext sich wandelnder Bedingungen und Prioritäten zu gewährleisten.
Im Gegensatz dazu dienen KPIs als Kennzahlen zur Erfassung der Zielerfüllung, indem sie die Leistung anhand von Benchmarks und Standards messen. KPIs konzentrieren sich auf die Messung von Stabilität und die Überwachung der Effektivität von Prozessen oder Strategien über einen längeren Zeitraum. Sie sind weniger flexibel als OKRs und können über Monate oder Jahre hinweg unverändert bleiben, da sie auf kontinuierliche Leistungsindikatoren ausgerichtet sind, die wichtig für die operative Steuerung des Unternehmens sind.
Während OKRs auf einer quartalsweisen Basis zyklisch neu bewertet und angepasst werden, um die strategische Ausrichtung und Innovationskraft eines Unternehmens zu fördern, bieten KPIs eine kontinuierliche Überwachung und geben Aufschluss darüber, wie effektiv eine Organisation seine definierten Ziele erreicht.
Gemeinsamkeiten von OKRs und KPIs
Die Key Results des OKR-Frameworks weisen Parallelen zu KPIs auf. Beide orientieren sich an quantifizierbaren Größen und nutzen messbare Daten, um sowohl Fortschritt als auch Leistung zu evaluieren. Zudem sind bei der Arbeit mit OKRs wie auch mit KPIs die Verantwortlichkeiten klar definiert, wodurch ein effektives Reporting und die Zielerreichung sichergestellt sind. Diese klare Verantwortlichkeit sorgt auch dafür, dass Ziele und Indikatoren stets im Fokus bleiben, was wiederum eine gezielte Steuerung und Priorisierung innerhalb der Organisation fördert. Im Kern verfolgen sowohl OKRs als auch KPIs den gemeinsamen Zweck, konkrete Zielgrößen festzulegen und erfolgreich zu realisieren.
OKRs oder KPIs – was ist die bessere Wahl?
Die Frage, ob OKRs oder KPIs die bessere Wahl sind, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die beiden Methoden schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern können einander hervorragend ergänzen. Die Kombination von OKRs und KPIs hat das Potenzial, die Effektivität und Leistungsfähigkeit einer Organisation signifikant zu steigern. KPIs fließen oft als essenzielle Schlüsselergebnisse in die OKR-Strategie ein und der OKR-Ansatz kann einen direkten Einfluss auf die Ausgestaltung der KPIs haben. Beide Werkzeuge greifen ineinander und können dabei helfen, sowohl das Streben nach ambitionierten Zielen als auch die Messung der operativen Stabilität und Leistung zu gewährleisten.