Zukunftsorientierte Lernräume in Schulen: Neue Raumkonzepte an dem Adolf-Schmitthenner-Gymnasium
Die Zukunft der Bildung steht im Zeichen der Innovation, Veränderung und Flexibilität, besonders wenn es um die Gestaltung von Lernräumen geht. Das Adolf-Schmitthenner-Gymnasium, eine Schule mit über 1000 Schülerinnen und Schülern, geht dabei als Beispiel voran und steht vor einem Transformationsprozess in vielen Bereichen der Schulgemeinschaft. Mit der Umgestaltung von acht leerstehenden Klassenzimmern zeigt die Schule, wie moderne und vielfältig nutzbare Lernumgebungen geschaffen werden können, die den Anforderungen der Zukunft gerecht werden.
Design Thinking als ein Schlüssel zur Innovation
Die Entwicklung der neuen Raumkonzepte erfolgte mit Hilfe des Design-Thinking-Prozesses. Dieser kreative Ansatz ermöglicht es, die Bedürfnisse und Wünsche aller Beteiligten zu berücksichtigen und innovative Lösungen zu entwickeln. Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler wurden in Workshops und Meetings eingebunden, um sicherzustellen, dass die Räume den vielfältigen Bedürfnissen gerecht werden.
Die Vision: Räume als Dritte Pädagogen
Im Zentrum der Neugestaltung steht das Konzept des „Raums als dritten Pädagogen“. Die Idee dahinter ist, dass die Räume (ehemaligen Klassenzimmer) selbst einen erheblichen Einfluss auf den Lernprozess haben. Gut gestaltete und konzipierte Räume können und sollen Kreativität, Motivation und selbstorganisiertes Lernen fördern. Diesem Prinzip folgend, werden die neuen Projekträume am Adolf-Schmitthenner-Gymnasium mit flexiblen, leicht beweglichen Möbeln und moderner Technologie wie Greenscreens oder interaktiven Whiteboards ausgestattet.
Flexible Lernumgebungen für selbstorganisiertes Lernen
Die Transformation der traditionellen Klassenzimmer in flexible Projekträume zielt auf die Unterstützung neuer Unterrichtskonzepte ab. Selbstorganisiertes Lernen und agile Unterrichtsformate finden hier ihren Platz. Diese neuen Raumkonzepte bieten nicht nur die Möglichkeit, in einem motivierenden und ansprechenden Umfeld zu arbeiten, sondern auch, sich wohlzufühlen und individuelle Lernbedürfnisse bestmöglich zu erfüllen.
6 hilfreiche Tipps und Empfehlungen für die Umsetzung des Projektes
Für Schulen, Schulträger, Schulleitungen und Lehrkräfte, die ähnliche Projekte in Angriff nehmen möchten und umsetzen wollen, bietet das Schulentwicklungsprojekt mit dem Adolf-Schmitthenner-Gymnasium einige Tipps und Empfehlungen:
1. Zeitlicher Rahmen: Ein klar definierter Zeitrahmen hilft, das Projekt effektiv und zielorientiert zu gestalten. Am Adolf-Schmitthenner-Gymnasium wurden die Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte an fünf Vormittagen vom Unterricht freigestellt, um an den Workshops teilzunehmen und in einem zeitlich abgesteckten Rahmen an dem Projekt ungestört zu arbeiten
2. Transparenz im Projekt: Transparenz ist das Fundament jeder erfolgreichen Projektarbeit. Digitale Boards, die Fortschritte und Ergebnisse sichtbar machen und teilen, erhöhen die Beteiligung und das Interesse der gesamten Schulgemeinschaft.
3. Frühzeitige Einbindung: Sich frühzeitig Akzeptanz und Feedback von Lehrkräften einzuholen, die nicht direkt am Projekt beteiligt sind, kann eine entscheidende Rolle spielen. Am Adolf-Schmitthenner-Gymnasium wurde diese Möglichkeit in der Gesamtlehrerkonferenz (GLK) genutzt, um das Feedback von weiteren Lehrkräften zu erhalten und den Raum für Ideen und Bedürfnisse zu öffnen.
4. Fördermittel: Es ist ratsam, regelmäßig nach Möglichkeiten zur Beantragung externer Fördermittel zu suchen. In diesem Projekt konnten durch Crowdfunding und Unterstützung des Landesmedienzentrums (LMZ) zusätzliche finanzielle Ressourcen bereitgestellt werden, die das Projekt finanziell unterstützten.
5. Zusammenarbeit mit Experten: Die Zusammenarbeit mit Design-Thinking-Expertinnen und Experten kann den Prozess inhaltlich bereichern. Sie helfen dabei, vorauszudenken und methodische Aspekte zu formulieren, die dem gesamten Team vorgestellt und gemeinsam entschieden werden. Die rechtzeitige Planung und Bauftragung von Handwerkern, Architektinnen und anderen Experten für die Umsetzung ist ebenfalls wichtig.
6. Prototyping: Die Erstellung von Prototypen ist eine hilfreiche Vorbereitung für die Umsetzung. Am Adolf-Schmitthenner-Gymnasium wurden maßstabsgetreue Raumpläne erstellt und mit Bastelmaterialien, kleinen Figuren und Zeichnungen gefüllt. Diese Modelle wurden anschließend digital aufbereitet und der Schulgemeinschaft zur Testphase präsentiert.
Fazit: Ein Modell für die Zukunft?
Wie also sehen die Lernräume der Zukunft aus? Am Adolf-Schmitthenner-Gymnasium entsteht eine Antwort darauf. Die Umgestaltung der Lernräume am Adolf-Schmitthenner-Gymnasium zeigt eindrucksvoll, wie Schulen die Herausforderungen der Zukunft meistern können. Durch Kreativität, Zusammenarbeit und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, entsteht eine Lernumgebung, die den Ansprüchen moderner Bildung gerecht wird und Schülerinnen und Schüler optimal auf die Zukunft vorbereitet.